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Transit

7:40 Uhr. Schulbeginn. Die Schulglocke läutet. Schüler strömen in die Klassenzimmer. Der Schulhof leert sich. Was bleibt? Eine leere Asphaltfläche. Grau, leblos. Wenig Grünes, wenig Licht. Die Überdachungen bieten Schutz beim Regen und ziehen sich an den Gebäuden entlang. Dadurch dringt wenig Licht in die Klassenzimmer darunter. Es klingelt zur kleinen Pause. Fünf Minuten. Schüler und Lehrer ziehen über den Schulhof, um von einem Klassenzimmer ins nächste zu gelangen. Nach kurzer Zeit ist der Hof wieder leergefegt. Stille. Wie soll man sich an einem Ort erholen und Kraft tanken für den Unterricht, der so eintönig ist? Zwischen Beton, Asphalt und Eisen verbringen die Schüler ihre Pausen in einem festen, immer wieder kehrenden Rhythmus. Eingezäunt, wie die Tiere im Gehege. Selbst die Tischtennisplatte ist aus Betonplatten gefertigt. Alles wirkt dunkel, kühl und unfreundlich. Die Uhr auf dem Schulhof ist stehengeblieben. Symbolisch scheint die Zeit hier stehen geblieben zu sein.
Meine Arbeit beschäftigt sich mit Zwischenräumen. Schulhöfe sind Räume, die nur zeitlich begrenzt genutzt werden für den Durchgangsverkehr der Schüler und Lehrer. So wie Transitpassagiere an Flughäfen. Schulhöfe sind kein Ort, wo man lange und entspannt verweilt. Man bleibt hier nur solange wie nötig.
Nach dem letzten Klingeln leert sich der Schulhof ein weiteres Mal.
Es bleibt, was bleibt.

2007/2008